„Ein glückliches Tal“ von Polly Morland


Ich liebe Geschichten über Landärztinnen und dieses Buch ist eine gelungene Mischung aus Porträt einer solchen Ärztin, der Landschaft des Tals, in dem sie praktiziert, und der Analyse eines Gesundheitssystems im Wandel.

Zu Anfang nimmt uns die Autorin erst einmal mit in die Sprechstunde, um die Vielfältigkeit zu zeigen, die die medizinischen Anforderungen stellen. Dann geht es um das Buch über einen Landarzt, dass die Ärztin im Teenageralter stark beeindruckt hat. Anschließend wird Biografisches wie Familie, Ausbildung und unterschiedliche Arbeitsstellen beschrieben, bevor die Ärztin auf dieser besonderen Hausarztstelle auf dem Land ankommt. Erst mit Verzögerung entdeckt sie, dass sie die Nachfolge des von ihr im Buch so bewunderten Landarztes angetreten hat.

Ergänzt wird die Erzählung durch Berichte der Menschen, die mit dem alten Vorgänger gearbeitet haben. Und es werden die Veränderungen reflektiert und beschrieben, die notwendigerweise zur Coronapandemie eingeführt wurden und bis heute noch Auswirkungen haben.

Insgesamt holt es die Medizin einerseits vom hohen Roß herunter,zwischen die Schafbauern und die alten Cottagebewohner, aber es zeigt auch, wieviel persönlicher Einsatz in dieser Arbeit steckt und ist damit ein gelungenes Porträt vom Leben einer Dorfärztin.

Ein wunderbar geschriebenes erzählendes Sachbuch, dass ich nur wärmstens empfehlen kann.

Aus dem Englischen von Hans Jürgen Balmes,  Fischer 2024

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